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Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude beschließt Gedenken an Jina Mahsa Amini und die Protestbewegung im Iran

Die Grünanlage zwischen den U-Bahnhöfen Lattenkamp und Hudtwalkerstraße, in deren unmittelbarer Nähe sich das iranische Konsulat befindet, soll künftig „Jina-Mahsa-Amini-Park“ heißen. Eine entsprechende Benennung sowie die dauerhafte Genehmigung des bislang temporär gegenüber dem Konsulat aufgestellten Denkmals hat der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude der Bezirksversammlung Hamburg-Nord heute mit den Stimmen der demokratischen Bezirksfraktionen beschlossen.

Weiterhin werden mit dem Beschluss 30.000 € aus bezirklichen Mitteln bereitgestellt, um das Denkmal wetterfest zu erneuern und eine Gedenktafel aufzustellen. Sobald die Park-Benennung und Verstetigung des Denkmals realisiert wurden, soll eine offizielle Gedenkveranstaltung zur Einweihung stattfinden. Daran wird auch die Protestbewegung in Hamburg beteiligt werden, die nach dem Tod Aminis unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ gegen die Gewalt an und Unterdrückung von Frauen im Iran und weltweit protestiert hat. Aus deren Mitte wurde bereits länger der Wunsch geäußert, den Park nach Jina Mahsa Amini zu benennen und das Denkmal dauerhaft aufzustellen.

Tina Winter, Fraktionsvorsitzende: „Jina Mahsa Amini hat den Widerstand gegen Demütigung und Gewalt an Frauen mit ihrem Leben bezahlt. Uns als SPD-Bezirksfraktion ist es deshalb wichtig, genau hier einen Gedenkort zu gestalten. Denn genau hier kamen viele Menschen unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ in Hamburg zusammen, um sich mit dem Schicksal von Jina Mahsa Amini zu solidarisieren, ihrer zu gedenken und auf die weltweiten Proteste aufmerksam zu machen.“

Lena Otto, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Mit dem Antrag benennen wir nicht nur den Jina-Mahsa-Amini-Park, sondern sorgen gemeinsam mit den Erschafferinnen der ‚Jinas Beet‘-Skulptur dafür, dass die Erinnerung und die Geschichte von Jina Mahsa Amini und der Protestbewegung dauerhaft präsent bleibt. Auch deshalb wird es eine große Einweihungsveranstaltung unter Beteiligung der Protestbewegung geben. Wir nehmen damit die Möglichkeit wahr, von Hamburg aus ein Signal an den Iran und auch weltweit zu senden.“

Hintergrund

Die damals 22-jährige kurdische Iranerin Jina Mahsa Amini wurde im September 2022 von der Sittenpolizei in Teheran festgenommen, da sie angeblich ihr Kopftuch falsch trug und damit gegen das staatliche Hidschab-Gesetz verstoßen habe. Sie wurde in Polizeigewahrsam misshandelt und starb drei Tage später an den Folgen ihrer schweren Verletzungen.

Der gewaltsame Tod von Jina Mahsa Amini löste im Iran und international eine große Protestwelle aus. Auch in Hamburg versammelten sich viele Menschen in der Grünanlage an der Bebelallee, um gegen Folter und Gewalt an Frauen zu protestieren. Zwei in Hamburg lebende Künstlerinnen stellten zudem mit Unterstützung der Bezirksversammlung Hamburg-Nord die Gedenkskulptur „Jinas Beet“ gegenüber dem iranischen Konsulat auf. Diese besteht zum Teil aus Holz und war nur temporär auf Grundlage einer Sondergenehmigung erlaubt worden. Für eine Verstetigung der Skulptur ist daher ihre Erneuerung mit dauerhaften Materialien sowie eine dauerhafte Genehmigung nötig.

Beschlossener Antrag: Link

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