Die namensgebenden Rundbögen (Pergolen) sind charakteristisch für das neue Quartier am Stadtpark in Winterhude. Doch die insgesamt sehr einheitliche Gestaltung des Viertels erschwert es nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sich zu orientieren. Ein Orientierungs- und Leitsystem kann hier Abhilfe schaffen. Daher stellt die Bezirksversammlung Hamburg-Nord nun auf Vorschlag des Bezirksamts 14.300 Euro für die Erstellung eines entsprechenden Konzeptes zur Verfügung.
Judith Elmendorf (GRÜNE), Mitglied im Regionalausschuss: „Im Pergolenviertel kann man sich durchaus mal verlaufen. Denn die einheitliche Gestaltung macht es nicht nur Älteren und Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern auch anderen Besucher*innen schwer, sich zurechtzufinden. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass ein Leit- und Orientierungssystem im Quartier vielen Menschen den Alltag erleichtern könnte. Doch solch ein System will gut durchdacht sein. Deshalb unterstützt die Bezirksversammlung die Erstellung eines professionellen Konzeptes.“
Jörg Konow (SPD), Mitglied im Sozialausschuss: „Ich bin froh, dass wir das Leitsystem mit bezirklichen Mitteln fördern können. Wenn Personen mit Einschränkungen das Leben damit etwas erleichtert werden kann, ist das Geld gut angelegt. Eine richtungsweisende inklusive Stadtplanung im Pergolenviertel könnte auch ein Vorbild für weitere überregionale Angebote darstellen.“
Hintergrund
1.700 Wohnungen auf 27 Hektar Land, davon 60 Prozent öffentlich gefördert – das ist das Pergolenviertel in Winterhude. Optisch erinnert das neue Viertel mit seinen großen öffentlich zugänglichen Innenhöfen an die Barmbeker Backsteinbauten der 1920er und 1930er Jahre. In den vergangenen Monaten stellte sich heraus, dass manche Menschen es schwer haben, sich zu orientieren.
Vor allem im Hinblick auf die vielfältigen sozialen Einrichtungen und die sehr unterschiedlichen Bewohner*innen des Pergolenviertels, ist die Einrichtung eines Orientierungs- und Leitsystems sinnvoll. Ein einheitliches Leitsystem für das Quartier hätte Pilotcharakter für die Stadt Hamburg, da etwas Vergleichbares noch nicht existiert. Das Pergolenviertel könnte so neben der qualitativ guten Quartiersgestaltung auch in Sachen Barrierefreiheit eine Vorbildfunktion einnehmen. Es ist eine gute Ergänzung zur vor einiger Zeit eingeweihten „Toilette für alle“, die die Bezirksversammlung ebenfalls finanziell unterstützt hatte.
Im Austausch mit dem Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg konnten bereits geeignete Dienstleister für die Erstellung eines Konzeptes für ein solches Orientierungssystem ermittelt werden. Die Erstellung eines Konzeptes ist teuer, da es bisher nur wenig spezialisierte Anbieter für eine solche Leistung gibt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 25.0000 € netto. Der Bauherrenbeirat des Pergolenviertels hat zugestimmt, 12.500 Euro durch die Bauherrengelder bereitzustellen. Um eventuelle Zusatzkosten und Preissteigerungen einplanen zu können, werden weitere 15.000 Euro von der Bezirksversammlung benötigt.
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