Am Freitag war es endlich so weit: Der erste betreute Taubenschlag im Bezirk Hamburg-Nord wurde auf dem Dach des VBG-Gebäudes am Bahnhof Barmbek aufgestellt. 50.000 Euro hatte die Bezirksversammlung auf Initiative von GRÜNEN und SPD im vergangenen Jahr für das Pilotprojekt zur Verfügung gestellt. Nach einer Eingewöhnungsphase mit Zuchttauben können die ersten Barmbeker Stadttauben im November ihr neues Zuhause beziehen.
Oliver Camp (GRÜNE), Barmbeker und Mitglied im Regionalausschuss: „Mit diesem Pilotprojekt macht Hamburg-Nord einen großen Schritt in Sachen Tierschutz. Der betreute Taubenschlag bedeutet eine Win-Win-Situation für Tiere und Menschen. Die Tauben werden artgerecht betreut und versorgt. Dadurch wird hoffentlich die Verschmutzung durch Taubenkot im Bahnhofsumfeld reduziert.
Ich bin gespannt, wie die Tauben ihr neues Zuhause annehmen. Wichtig ist, dass nicht mehr wild im Umfeld gefüttert wird, denn das schadet den Tauben und gefährdet den Erfolg des Projekts.“
Rüdiger Wendt (SPD), Sprecher im Regionalausschuss: „Ich hoffe, dass damit der Ärger am Bahnhof Barmbek und auch an der Alten Wöhr gelöst wird. Mit den Hinweisschildern unter den Barmbeker Bahnhofsbrücken unterbleibt hoffentlich auch die Fütterung. Damit löst sich hoffentlich ein jahrelanges Problem.“
Hintergrund
In enger Zusammenarbeit mit dem Verein Hamburger Stadttauben e.V. wurde das sogenannte Taubenloft von der gleichnamigen Firma aus einem ehemaligen Seecontainer gebaut. Auf knapp 14 Quadratmetern mit rund 100 Nistzellen und 75 Sitzbrettchen finden die Tauben ein artgerechtes Zuhause und einen sicheren Rückzugsort. Dort können sie kontrolliert gefüttert und versorgt werden. Außerdem ist es möglich, durch den Austausch eines Teils der Eier die Taubenpopulation zu regulieren.
Die Betreuung des Taubenschlags wird durch das Hamburger Schwanenwesen beim Bezirksamt abgedeckt. Dieses wurde dafür extra um eine dafür geschaffene FÖJ-Stelle (Freiwilliges ökologisches Jahr) aufgestockt.