Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport der Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat am Dienstag einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD, CDU und FDP beraten und beschlossen: Demnach wird die Vergabe der Stadtteilkulturmittel künftig strukturierter, transparenter und gerechter ausgestaltet.
Vereine, Initiativen, Gruppen, aber auch Einzelpersonen können in Hamburg-Nord Fördermittel für Projekte beantragen, die öffentlich zugänglich sind und zur kulturellen Belebung des Stadtteils beitragen. Dabei sollen sie den Austausch zwischen unterschiedlichen kulturellen Milieus fördern, Schwellen- und Berührungsängste mit Kunst abbauen, eigene kreative Aktivität anregen oder auch die Stadtteilöffentlichkeit fördern. Bisher wurden die für eine solche Förderung insgesamt zur Verfügung stehenden 71.000 € laufend über das Jahr hinweg vergeben. In der Praxis führte dies dazu, dass für später im Jahr eingereichte Projekte insbesondere kleinerer Institutionen oder Gruppen teilweise nur noch wenig Mittel zur Verfügung standen. Künftig sollen die Fördermittel daher auf zweich gleich große Tranchen in Höhe von 31.500 € pro Halbjahr aufgeteilt und zu festen Zeitpunkten im November für das 1. Halbjahr des folgenden Jahres und im Mai für das zweite Halbjahr vergeben werden. Zusätzlich werden 8.000 € zurückgelegt, um auf kurzfristige oder unvorhergesehene Projekte reagieren zu können.
Carsten Gerloff (SPD), Sprecher für Kultur und Bildung:
„Wir sind froh über die bunte Stadtteilkultur in Hamburg- Nord. Mit der angepassten Antragsstruktur schaffen wir mehr Gerechtigkeit und Planbarkeit in der Vergabe der Stadtteilkulturmittel. Die Aufteilung auf die beiden Jahreshälften ist ein Wunsch der Stadtteilkulturzentren, aber auch kleinere Initiativen und Kulturschaffende erhalten so bessere Chancen auf Förderung – unabhängig davon, wann sie ihren Antrag stellen. Das stärkt die kulturelle Vielfalt in unseren Stadtteilen und fördert Teilhabe und Austausch auf Augenhöhe.”
Corinna Mieth-Gurke (CDU), kulturpolitische Sprecherin:
„Wir als CDU begrüßen die Neustrukturierung der Stadtteilkulturförderung sehr. Durch die feste Halbjahresaufteilung und die klare Vergaberotation schaffen wir mehr Planbarkeit und Chancengleichheit – insbesondere für kleinere Vereine und Initiativen. Gleichzeitig sorgt der zusätzliche Reservetopf dafür, dass auch spontane, kreative Ideen nicht auf der Strecke bleiben. So stärken wir die kulturelle Vielfalt in jedem Quartier und sichern faire Förderbedingungen für alle.”
Konstantin Bonfert (FDP), Sprecher für Bildung, Kultur und Sport:
„Kultur macht Stadtteile lebendig – doch viele kulturelle Projekte sind ohne Unterstützung kaum finanzierbar. Deshalb fördert die Bezirksversammlung Hamburg-Nord jedes Jahr eine Vielzahl von Vorhaben mit Stadtteilkulturmitteln. Künftig teilen wir diese Mittel auf zwei Vergaberunden im Jahr auf. So können wir flexibler auf neue Ideen reagieren. Außerdem können wir nun gezielt Projekte unterstützen, die sich erkennbar um Eigenmittel bemühen. Das sorgt für mehr Fairness und Transparenz und ermöglicht es uns, möglichst viele kreative Initiativen in unseren Stadtteilen zu fördern.“